Sprengung des Schultereckgelenkes


Das Schultereckgelenk verbindet das Schlüsselbein mit dem Akromionfortsatz des Schulterblattes. Bei einem direkten Sturz auf die Schulter kann es passieren, daß die gelenkstabilisierenden Bänder zerreißen, und das Schlüsselbein aus dem Gelenk herausspringt und nach oben steht.
Die verletzte Person klagt meist über einen starken Schmerz im gesamten Schulterbereich, jedoch wird der Hauptschmerz auf das Schultereckgelenk projiziert. Die Beweglichkeit im Schultergelenk ist eingeschränkt, und bei der Untersuchung findet der Arzt ein sogenanntes "Klaviertastenphänomen" vor - das äußere Ende des Schlüsselbeins kann wie eine Klaviertaste hoch- und nieder gedrückt werden. Die genaue Diagnose wird dann anhand mehrerer Röntgenaufnahme gestellt, die einmal ohne und dann mit Gewichtsbelastung erfolgt. Der Patient trägt dabei ein Gewicht von etwa 5 Kilogramm in beiden Händen. Durch die Gewichtsbelastung kann die Fehlstellung im Schultereckgelenk noch deutlicher dargestellt werden. Die Schultereckgelenksprengungen werden nach Tossy in drei Grade eingeteilt: Diese Einteilung erfolgt anhand der gerissenen Bandstrukturen sowie dem Hochstand des äußeren Schlüsselbeinendes.





BESCHWERDEBILD :

THERAPIE :

  • Tossy Grad I und Tossy Grad II
    Verletzungen werden immer konservativ (ohne Operationen) mit einem sogenannten Rucksackverband, befristet für 4 Wochen, behandelt.

  • Tossy Grad III
    Dieser Verletzungen bedarf meist einer operativen Versorgung, wobei die gerissenen Bandstrukturen genäht werden. Nach erfolgter Operation wird der verletzte Arm in einem speziellen Verband für drei Wochen fixiert. Anschließend müssen Bewegungsübungen unter krankengymnastischer Anleitung durchgeführt werden. 9 - 12 Wochen nach der Operation werden die zur Fixierung angebrachten Drähte oder Schrauben wieder entfernt und der Patient darf seinen Arm wieder frei bewegen.


THERAPIEDAUER :

  • Tossy Grad I und Tossy Grad II
    Behandlungsdauer ca. 6 Wochen

  • Tossy Grad III
    Behandlungsdauer ca. 12 - 16 Wochen


KRANKENHAUSAUFENTHALT bei Operation :

  • Stabilisierungsoperation ca. 3 - 4 Tage
  • Metallentfernung ca. 2 Tage