Verrenkung des Schultergelenkes


DieVerrenkung ( = Luxation ) des Schultergelenkes ist eine relativ häufige Verletzung. Dazu kommt es meist dann, wenn jemand bei einem Sturz die Arme anhebt und versucht, damit den Körper abzufangen. Speziell wenn das Gewicht auf einem Arm lastet und der Arm bei diesem Sturz nach außen gedreht wird.

Die Verrenkung nach vorn und unten ist die häufigste Form, es ist jedoch auch noch die Verrenkung nach hinten und unten sowie die Verrenkung nach unten bei erhobenen Arm möglich. Oft kommt es nach einer Schulterverrenkung zu weiteren gewohnheitsmäßigen Luxationen ( = chronische Instabilität des Schultergelenkes ). Das heißt, diese tritt später relativ leicht ohne wirkliches Unfallereignis auf.





Der Verletzte bringt seine Schulter sofort nach dem Unfallereignis in eine Schonhaltung (der Unterarm wird vor dem Bauch festgehalten). Ein starker Schmerz tritt im Schulterbereich auf. Es besteht eine Unfähigkeit, den Arm im Schultergelenk zu bewegen. Der Oberarmknochen läßt sich oft als eine Verwölbung in der Achselhöhle tasten und dort wo sich eigentlich der Oberarmkopf (in der Gelenkpfanne) befinden sollte, kann häufig die leere Gelenkpfanne getastet werden. Zur Sicherung der Diagnose wird ein Röntgenbild angefertigt.

Neben den traumatischen Schulterverrenkungen gibt es jedoch auch noch die angeborenen ( = habituellen ) Schulterverrenkungen. Der Unterschied liegt in ihrer Entstehung. Die angeborene Luxation entsteht nicht durch eine Verletzung, sondern durch eine angeborene Störung im Schultergelenk. Die erfolgreiche Behandlung gelingt hier nur in gewissen Fällen.



BESCHWERDEBILD :

THERAPIE :

  • Sofortige Einrenkung des Schultergelenkes durch einen Arzt ( manchmal nur in Narkose möglich ! ).

  • Schulter-Arm-Verband ( = Gilchristverband ) für 3 Wochen.
    Durch diesen Verband wird der Gelenkkapsel sowie den Bändern Zeit zur Ausheilung gegeben. Unterbleibt eine solche Ruhigstellung des Armes, besteht die Gefahr der Kapsel/Bandüberdehnung sowie einer späteren Gelenkinstabilität.

  • Bei jungen Sportlern wird häufig eine frühzeitige operative Stabilisierung durchführt.

  • Nach mehreren Luxationen sollte umbedingt eine operative Stabilisierung durchgeführt werden.

  • Ganz gleich, ob konservativ oder operativ vorgegangen wurde, es sollte nach einer Ruhigstellung des Armes mit einem intensiven Rehabilitationsprogramm begonnen werden, da das Schultergelenk leider dazu neigt, schnell zu versteifen. Das Programm besteht hauptsächlich aus Bewegungsübungen sowie aus einem speziellen Krafttraining, um das Schultergelenk durch die Muskulatur zusätzlich zu stabilisieren.


THERAPIEDAUER :

  • Behandlungsdauer ca. 12 Wochen

  • Büroarbeiten können nach 3 Wochen begonnen werden.

  • Schwere körperliche Arbeiten sollten frühestens 12 Wochen nach der Verletzung oder Operation begonnen werden.


KRANKENHAUSAUFENTHALT bei Operation :