Arthrose des Schulter- oder Schultereckgelenkes


Was heißt Arthrose ?

Arthrose ist eine Abnützung der Knorpeloberfläche eines Gelenkes. Das kann zu Schmerzen und zum vorüber-gehenden Anschwellen des Gelenkes führen. Die Knorpelschicht kann mit der Zeit so weit abgenützt werden, daß schließlich die knöchernen Gelenkanteile aneinander reiben. Das führt auch zu einer Beeinträchtigung der Gelenk-beweglichkeit.


Arthrose des Schultereckgelenkes:

Ursachen:
Die Arthrose des Schultereckgelenkes ist eine Erkrankung welche hauptsächlich ältere Patienten erleiden. Sie tritt wie alle Arthrosen schicksalhaft auf .
Selten ist eine alte Schultereckgelenksprengung verantwortlich für dieses Krankheitsbild. Bei einer jahrelang zurückliegenden Sprengung dieses Gelenkes mit einer Fehlstellung und einem Hochstand des äußeren Schlüsselbeinendes kommt es öfter zu einer Arthrose des Schultereckgelenkes.

Diagnose:
Bei der Untersuchung findet sich ein typischer Druckschmerz über dem Gelenk und oft ist dieses Gelenk auch verdickt. Das seitliche Anheben des Armes ist speziell im Endbereich sehr schmerzhaft. Der horizontale Adduktionstest (Führen des erkrankten Armes, wenn er auf 90 Grad angehoben wurde, an die gegenüberliegende Schulter) ist sehr schmerzhaft. Auf dem Röntgenbild sieht man gut die arthrotische Veränderung



Therapie:
Zunächst sollte versucht werden die Schmerzen mit einer konservativen Therapie zu lindern. Hierzu werden dem Patienten entzündungshemmende Medikamente (z.B. Diclofenac, Indometazin,usw.) verordnet. Gleichzeitig erfolgt eine Injektionstherapie in das Schultereckgelenk mit Kortison und Betäubungsmittel.
Ist hiermit keine ausreichende Beschwerdelinderung zu erreichen, besteht eine operative Therapiemöglichkeit. Dabei wird das äußere Schlüsselbeinende entfernt, der völlig verschmälerte Gelenksspalt zwischen dem Schulterblatt und dem Schlüsselbein wird künstlich erweitert. Dieser Eingriff kann entweder offen oder kosmetisch sehr ansprechend arthroskopisch erfolgen. Dadurch wird ein Reiben der beiden Knochenenden bei Bewegung vermieden - der Patient ist beschwerdefrei.
Die postoperative Behandlung besteht in physiotherapeutischen Maßnahmen mit Krankengymnastik und Strombehandlungen.


Arthrose des Schultergelenkes (Omarthrose):

Ursachen :
Die Omarthrose entsteht als eine schicksalhafte Veränderung des Schultergelenkes bei älteren Patienten oder nach einer schweren Schulterverletzung ( z. B. Oberarmkopffraktur ).

Diagnose :
Sie geht mit starken Schmerzen im ganzen Schultergelenk einher. Die Schmerzen treten hauptsächlich beim Bewegen des Gelenkes auf, jedoch berichten auch einige Patienten über Schmerzen in der Nacht, wenn sie auf der betroffenen Schulter liegen.
Sehr oft sind die notwendigen Bewegungen des täglichen Lebens eingeschränkt, da sie mit starken Schmerzen einhergehen. Das Haarekämmen oder auch das Arbeiten über Kopf fällt den Patienten mit einer Omarthrose sehr schwer und wird häufig gemieden.

Omarthrose


Therapie :
Eine gelenkversteifende Operation ist eine Möglichkeit, die durch die Arthrose entstandenen Schmerzen zu beseitigen, allerdings mit dem Preis des völligen Verlustes der Beweglichkeit. Beim Schultergelenk kommt diese Form der operativen Behandlung nur in besonderen Ausnahmefällen in Betracht.
Bei fortgeschrittener Arthrose, die mit konservativen Behandlungsmethoden nicht mehr beeinflußbar ist, kommt der Gelenksersatz zur Anwendung. Durch die Möglichkeit des direkten Einbaues bestens körperverträglicher Materialien ( z.B. Titanverbindungen ) in den Knochen, ist eine dauerhafte Verbindung und ungestörte Liegedauer des Implantates zu erwarten. Materialermüdung und Verschleiß können die Lebensdauer eines künstlichen Gelenkes einschränken. Viele künstliche Gelenke sind nach dem sogenannten Baukastenprinzip konzipiert und ermöglichen es, nur die gegeneinander laufenden Verschleißteile auszutauschen, ohne daß die fest im Knochen verankerten Prothesenteile gewechslt werden müssen. Auch bei Auslockerung eines Kunstgelenkes ist ein Austausch und das Einsetzen eines neuen Gelenkes möglich.
Auch bei völlig zerstörten Sehnenkappe ( Rotatorenmanschette ) des Schultergelenkes ist es möglich ein künstliches Gelenk einzusetzen. Bei diesem Prothesenmodell ist die normale Anatomie vertauscht. Die ehemalige Gelenkspfanne wird zur neuen Kopfkomponente, während der Oberarmkopf als Pfanne fungiert. Mit der sogenannten Inversprothese kann eine gute Funktionalität des Schultergelenkes bei relativer Beschwerdefreiheit erzielt werden.
Die schwerste Komplikation unmittelbar um die Operation ist die Infektion. Materialermüdung, Auslockerung und Verschleiß sind späte Komplikationen, die erst Jahre später auftreten können.